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Einleitung Diabetes
 

Einleitung Diabetes
 

Der Diabetes mellitus, auch als Zuckerkrankheit bekannt, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die sich in einem erhöhten Blutzuckerspiegel äussert. Dieser entsteht durch einen absoluten Mangel an Insulin (Diabetes mellitus Typ 1) oder durch eine verminderte Wirkung, relativer Mangel des Insulins (Diabetes mellitus Typ 2). Insulin ist ein Hormon, das von den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und spielt bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels die wichtigste Rolle. Insulin ist wie ein Schlüssel, der bewirkt, dass sich die Zellen für die Aufnahme von Zucker (Glukose) öffnen. In den Zellen wird der Zucker in Energie für den Körper umgewandelt.
 

Die meisten Menschen erkranken an Diabetes Typ 2 (ca. 90%), Diabetes Typ 1 tritt bei ca. 10% der Betroffenen auf.
 

Meist bringt erst der Zufall oder eine Routineuntersuchung den Befund zutage. Durchschnittlich geht man von 7 Jahren aus, bis die Diagnose gestellt wird. In der Schweiz leiden ca. 500’000 Menschen an Diabetes, davon sind ca. 40’000 Typ 1.

 

Diabetes Typ 1
 

Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Der Typ 1 tritt häufiger bei Kindern und jungen Erwachsenen auf, kann aber Personen in jedem Lebensalter treffen. Menschen mit Typ 1 sind lebenslang auf die Gabe von Insulin angewiesen.

 

Ursachen von Diabetes Typ 1

  • Vererbung

  • Virusinfektion

 

Symptome Diabetes Typ 1
 

Der Diabetes mellitus Typ 1 kann bei genauer Beobachtung frühzeitig festgestellt werden, da die typischen Symptome normalerweise stark ausgeprägt sind:
 

  • Grosser Durst

  • Übermässiges Wasserlassen

  • Gewichtsverlust

  • Müdigkeit

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Diabetes Typ 2
 

Früher auch bekannt unter der Bezeichnung «Altersdiabetes». Bei Menschen mit Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse zwar weiterhin Insulin, jedoch nicht genügend oder der Körper kann es nicht mehr wirksam verwenden, um Blutzucker in Energie umzuwandeln (Insulinresistenz). Er tritt in den meisten Fällen erst ab einem Lebensalter von über 40 Jahren auf. Leider ist die Tendenz zunehmend bei jüngeren Menschen mit starkem Übergewicht zu beobachten.

 

Ursachen von Diabetes Typ 2

  • Erbfaktoren

  • Übergewicht

  • Bewegungsmangel

  • Schlechte Ernährung
     

Symptome Typ 2
 

  • Im Frühstadium kaum äusserliche Anzeichen
     

Später kommen hinzu:

  • Sehstörung

  • Infektionsanfällig

  • Schlecht heilende Wunden
     

Hier ist eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität wichtig. Reichen diese Massnahmen nicht aus, werden Tabletten eingesetzt. Falls dies noch nicht reicht, wird eine Insulin-Therapie notwendig.

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Fusspflege bei Diabetes

 

Diabetesbetroffene, insbesondere Menschen mit «diabetischen Füssen» sollten ihren Füssen viel Zuwendung entgegenbringen. Ausgangspunkt zahlreicher Katastrophen sind nämlich oft Unachtsamkeit im Alltag: kleine Verletzungen beim Entfernen von Schwielen, kleine Risse bei zu trockener Haut, Verbrennungen durch eine zu warme Bettflasche etc.
 

Beim konsequenten Befolgen von einfachen und billigen Empfehlungen zur Fusspflege können sich Betroffene eventuell viel Leid ersparen.

 

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Für die Fusspflegerin ist zu beachten:

 

Der Diabetiker mit diabetischem Fusssyndrom gehört nicht in unsere Praxis

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Wie entwickelt sich ein diabetischer Fuss?

 

Er tritt vor allem bei langjährig schlecht eingestelltem Diabetes auf. Der konstant hohe Blutzuckerspiegel schädigt Nerven und Blutgefässe in den Füssen und kann neuropathische Schmerzen auslösen. Meist ein geschwächtes Immunsystem, sowie Durchblutungs- und Empfindungsstörungen sind die ersten Anzeichen für die drohende Erkrankung.

 

Das typische Bild «diabetischer Fuss» gibt es eigentlich nicht. Diabetiker können oft nicht erkennen, ob sie gefährdet sind oder nicht. Schlecht heilende Wunden am Fuss sollten immer als Warnsignal erkannt werden. Einem zu spät erkannten «diabetischen Fuss» droht häufig die Amputation des Fusses oder zumindest einiger Zehen. Deshalb ist es äusserst wichtig, dass Diabetiker auf ihre Fusspflege achten und unbedingt Druckstellen und Verletzungen am Fuss vermeiden.

 

 

Formen des diabetischen Fusssyndroms

Bei der Entstehung des «diabetischen Fusses» werden grundsätzlich zwei Formen unterschieden:

 

  • Der neuropathische Fuss

 

Alles beginnt mit übermässig trockener Haut. Dies ist ein typisches Warnzeichen für den neuropathischen Fuss. Starke Schwielen und Druckstellen sind ein weiterer Hinweis. Gleichzeitig kommt meist eine Gefühlslosigkeit hinzu.

 

Die Folge:

Verletzungen werden nicht oder erst spät bemerkt. Durch die langsame Zerstörung der Nerven durch den Diabetes sind tiefe, offene Geschwüre nicht schmerzhaft. Die Verletzung wird nicht erkannt, oder sie verdrängen die Tatsache, dass sie eine Wunde haben.

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Zusammenfassend zeichnet sich der neuropathische diabetische Fuss aus durch:

  • Ungewöhnliche Trockenheit des Fusses

  • Verminderte Sensibilität

  • Geschwüre an den Fusssohlen

  • Warme Füsse

  • Tastbare Fusspulse

  • Schwielen

  • Lokale Wassereinlagerungen (ÖDEME)

  • Begleitinfektionen

 

  • Ischämisch-gangränöser Fuss
     

Wird ein Diabetes diagnostiziert, muss bereits auf erste Warnzeichen eines diabetischen Fusses geachtet werden. Anders als der neuropathische Fuss ist ein ischämisch-gangränöser Fuss immer sehr schmerzhaft. Die meisten Patienten haben bei Diagnosestellung bereits periphere Durchblutungsstörungen. Dadurch wird der Fuss nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und das Gewebe stirbt ab.

Der ischämisch-gangränöse Fuss ist gekennzeichnet durch Sauerstoffmangel infolge Durchblutungsstörungen sowie einen ernsten Gewebeuntergang. Starke Schmerzen schon bei kleinen Anstrengungen sind ein erstes Indiz auf eine Erkrankung. Ischämisch-gangränöse Füsse treffen häufig Raucher, Menschen mit koronarer Herzkrankheit sowie Menschen mit Bluthochdruck.

 

Die bedeutsamsten Kennzeichen sind:

  • Blasse Füsse, blau verfärbt und kalt.

  • Verletzungen sind sehr schmerzhaft.

  • Füsse und Beine schmerzen schon bei kleinster Belastung. In Ruhe verschwinden die Schmerzen wieder.

  • Die Fusspulse fehlen.

  • Die Füsse sind normal sensibel.

  • Grössere Gewebsuntergänge zeigen sich zuerst an den Zehen.

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