Antikoagulation
Antikoagulation
1. Definition
Als Antikoagulation bezeichnet man die prophylaktische oder therapeutische Hemmung der Blutgerinnung durch Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten (Antikoagulantien).
2. Einteilung
Die Antikoagulation wird unterteilt in die:
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temporäre Antikoagulation
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Langzeit-Antikoagulation
3. Wirkstoff
Zur Antikoagulation werden u.a. folgende Substanzen eingesetzt:
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Heparine
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Pentasaccharide
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Vitamin-K-Antagonisten
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Direkte orale Antikoagulantien – (Kaktor-Xa-Hemmer / Thrombnhemmer)
4. Indikation
Eine prophylaktische Antikoagulation ist bei Erkrankungen und klinischen Situationen indiziert, bei denen ein erhöhtes Risiko für Thrombosen besteht, zum Beispiel bei:
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Herzklappenprothesen
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Vorhofflimmern
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Venenthrombose
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Lungenembolie
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längere Immobilisation
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postoperativ
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Thrombophillie mit hohem Risiko (erhöhte Neigung zur Thrombose)
Antikoagulation im täglichen Leben
Wenn die antikoagulierte Person einen Zahnärztlichen eingriff hat, muss er dies zwingend mit dem Arzt besprechen. Er muss wissen, dass er Antikoagulantien einnimmt.
Auch bei kleineren Eingriffen wie zum Beispiel bei Magen-Darm-Spiegelung etc. muss rechtzeitig auf die Antikoagulation hingewiesen werden.
Wenn ein Kunde in die Fusspflege geht muss der Kunde auch die Fusspflegerin informieren, dass er sogenannte «Blutverdünner» einnimmt.
Da die Fusspflegerin nicht blutig arbeitet und keine eingewachsenen Nägel behandelt, kann die Verletzungsgefahr auf ein absolut minimales Risiko reduziert werden. Bei der Fusspflege bei einer Antikoagulierten Person achtet die Fusspflegerin zwingend darauf, dass sie keine spitzen Instrumente benutzt. Die anschliessende Massage darf auf keinen Fall ausgeführt werden. Die Fusspflegerin kann die Füsse nach der Fusspflege mit Creme eincremen aber dies zwingend ohne Druck auf das Gewebe auszuüben.
Falls trotz Vorsicht doch eine kleine Wunde entsteht, (zum Bespiel: der Kunde wird geschnitten) dann ist zwingend die Wunde zu versorgen. Wir desinfizieren und verbinden die Wunde mit Verband oder Pflaster.
Denkt daran, wenn der Mann sich am Morgen beim Rasieren schneidet und er Antikoagulantien nimmt, wird er auch nicht gleich verbluten.
Wenn die Frau die «Blutverdünner» nimmt, sich die Beine rasiert und sich dabei schneidet, auch sie wird nicht verbluten.
Wenn sich ein Mann oder eine Frau, die Blutverdünner nehmen, hinfallen und sich den Kopf stossen, ist das viel gefährlicher als der kleine Schnitt am Morgen beim Rasieren oder die kleine Verletzung, die vielleicht beim Fusspfleger entstehen kann.
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